Vorab muss ich zwei Dinge klarstellen:
1. Batman ist cool.
2. Zu wissen, wieviele Zacken das Batman-Symbol in welchem Film jeweils hat, und das für ein adäquates Konversations-Thema zu halten, ist nicht cool. Es sei denn, man ist auf der Nordcon.
Die Nordcon ist eine sogenannte Rollenspiel-Convention, d.h. ein großes Treffen von lauter Leuten mit dem selben seltsamen Hobby wie wir. Es gibt Verkaufsstände für Regelwerke, Würfel, Kostüme, Latexwaffen und alles, was man sonst noch so nicht braucht, man kann an spontan aufgestellten oder lange geplanten Rollenspiel-Runden teilnehmen oder selber eine leiten, und trifft vor allem viele viele Gleichgesinnte. Und das ist genau das Problem: der Nerd-Faktor dort (wie vermutlich auf allen anderen Conventions) ist einfach ungemein hoch. (Nerd übersetzt Leo.org übrigens in schönem Neudeutsch mit Computerfreak, Sonderling oder – schon wieder – Streber.) Was zu oben angedeuteten Gesprächen führen kann. Und einen sehr nachdenklich macht, inwieweit man sich tatsächlich mit dieser Ingroup identifizieren will.
Der Titel dieses Eintrags ist übrigens der begeisterte Ausruf eines kleinen Knirpses, höchstens 6 Jahre alt, im Superman-T-Shirt, der am Rand der Wiese, auf der zwei große Gruppen von Kämpfern sich im Schlachten-Schlagen übten, auf und ab hüpfte und kurz davor war, sich selbst ins Getümmel zu stürzen. Manchmal frage ich mich, wie unsere Kinder uns wohl sehen werden, wenn wir mal welche haben. Spätestens als Teenager findet man seine Eltern ja wohl grundsätzlich peinlich - also werden wir unseren wenigstens einen richtig guten Grund dazu geben.
Eine interessante Feststellung am Rande: wenn man sich tatsächlich traut, in Rollenspiel-Kostümierung zu diesem fast mitten in der Stadt gelegenen, teilweise draußen stattfindenden Event zu kommen, zahlt man nur den halben Eintritt. Letztes Jahr kam ich in einem kurzen schwarzen Rock, mit braunen Leder-Schnürstiefeln, einem Mieder und darunter einer Bluse aus einem Theater-Fundusverkauf mit so weiten Ärmeln, dass kein vernünftiger Mensch das – weder heute noch in irgendeinem Mittelalter – jemals freiwillig so was anziehen würde. Am Eingang musste ich ein paar Minuten diskutieren, damit sie das als Kostümierung akzeptierten.
Dieses Jahr bin ich einfach in mein Dirndl gestiegen, und dachte mir, mal sehen, ob das durchgeht, wenn nicht, auch egal. Um den Effekt der grünen Haare zur Tracht etwas zu unterstreichen, und das ganze etwas aufzupeppen, trug ich dazu quietschgelbe Boxer-Turnschuhe. Und was soll man sagen: die haben nicht mal fragend die Augenbrauen gehoben, sondern mir sofort Rabatt gegeben. Merke: bayrischer Punk = wesentlich exotischer als Fantasy-Kriegerin. Was auch immer uns das jetzt sagen will.
2 Kommentare:
Fesch samma. Zünftig herbrezelt. So k'ert si's.
Cool. Wäre auch gern da gewesen. Vielleicht nächstes Mal.
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