26 August 2011

Inspiration (hoffentlich)

Aus reiner Verzweiflung fange ich jetzt schon wieder an zu dichten. Wenn die Kleine sich davon nicht inspirieren lässt, dann weiß ich auch nicht mehr...
Das Original zum Mithören gibt's hier.

Es geht los
Ich zerbeiß die Nabelschnur, trete die Fruchtblase los.
Ich zerreiß die Plazenta, vergrabt sie im Hof!
Ich leite die Wehen ein, alles was mich hält lass ich los.
Das Fruchtwasser schmeckt schon wie 'n labbriger Toast.
Mach mir 'n Fläschchen, Mamas Brust ist jetzt meins.
Bin das Update, Baby-Stress 1.1
Ich will abshaken, feiern, doch mein Teich ist zu klein.
Mir wächst 'ne neue Reihe Beißer wie bei 'nem weißen Hai.
Gewachst, gedoped, poliert, noch ganz ohne Zähne.
Ich bin euphorisiert und habe teure Pläne.
Ich kaufe ganz ohne Geld Bagger und Walzen und Kräne.
Stürze mich auf die Welt, drück auf die Sirene.
Ich baue schöne Klötzchentürme, die ich von meinem Bruder stehle.
Ich bin die Abrissbirne für die B-B-B-Braun-Familie.
Hey, es geht los, ich komm raus.
Hey, wenn's dir nicht gefällt, komm raus.
Die Welt mit Bauch bedeckt, doch ich will sehn wo’s hingeht.
Den Kopf schnell rausgestreckt, weil draußen frischer Wind weht.
Hey, es geht los, ich komm raus.
Ich hab diese blöde Stellung satt, wie lange soll ich hier noch hocken?
Stoß mich einmal kräftig ab, und dann werd ich rausploppen!
Ich bin komplett renoviert, Eltern haben was zu glotzen.
Kerngesund, durchtrainiert, Weltmeister im Schach und Boxen.
Nur noch konkret treten, gib mir 'nen Arm oder 'n Bein.
Schluss mit Larifari, ich tret‘ Mama bis sie richtig weint.
Komme ich hier jemals raus, will ich da nie wieder rein.
Ich will krabbeln, laufen, springen und vor allem endlich schreien!
Mir platzt der Kopf, wo ist hier bloß der Ausgang?
Ich such den Knopf und das Schild wo steht „Da lang“.
Zwing Mama zum Glück, dann ist der Papa dran.
Alles spielt verrückt, feiert, weil ich endlich raus kann.
Ich seh besser aus als Barbie und bin 'ne Frau des Volkes.
Bereit die Welt zu retten, auch wenn das vielleicht zu viel gewollt ist.
Hey, es geht los, ich komm raus.
Hey, wenn's dir nicht gefällt, komm raus.
Hier ist der Platz verbraucht, das Wachsen fällt mir schwer.
Bye Bye ich muss hier raus, die Wände kommen näher.
Die Welt mit Bauch bedeckt, doch ich will sehn wo’s hingeht.
Den Kopf schnell rausgestreckt, weil draußen frischer Wind weht.
Hey, es geht los, ich komm raus!

11 August 2011

Warten

Das Kinderzimmer ist neu hergerichtet, mit neuem Schrank ausgestattet, das Babybett ist aufgebaut, Babyklamotten (alle blau oder braun, auch wenn ich ganz sicher bin, dass Lenny sowas Winziges nie getragen hat) sind aus dem Keller geholt und nahe der Wickelkommode verstaut.
Letzte Hamsterkäufe sind erledigt, der neue Kühlschrank ist mit Tiefkühlware und Fertiggerichten gefüllt, die wahrscheinlich nochmal das gleiche wert sind wie das Gerät.
Sämtlicher Verwaltungskram, inklusive Ablage (!) ist erledigt.
Hebamme und Krankenhaus wissen Bescheid, entsprechende Telefonnummern sind in meinem Handy einprogrammiert.
Verschiedene Fahr-, Übernachtungs- und Babysitterszenarios für verschiedene Wochentage/Tageszeiten der Geburt sind durchgeplant.
Die Kliniktasche ist gepackt.
Vorbereiteter kann man nicht sein.
Und trotzdem sind es immer noch drei Wochen bis zum Geburtstermin.
Bitte bitte bitte liebes Kind, komm früher!