29 Juni 2009

Once in a lifetime

Es gibt Dinge, von denen man nie gedacht hätte, dass man sie mal tun darf, und von denen man weiß, dass einem sowas wahrscheinlich nur einmal im Leben passiert. So geschehen letztes Wochenende: Ich durfte in einer Art Schneewittchensarg, respektive außerirdischen Regenerationskapsel liegen, meine Hände waren komplett durch bionisch-mechanische Bauteile ersetzt und mit Schläuchen an meinen Kreislauf angeschlossen, jemand, der nicht genau wusste, was da drin liegt, beugte sich über die Kapsel, bis sein Gesicht fast den Plexiglasdeckel berührte... und ich durfte meine Maschinen-Hand von innen dagegenklatschen.
Wer würde schon erwarten, jemals in so eine Situation zu kommen?
Wieviel Spaß sowas macht, kann man wahrscheinlich nur glauben, wenn man's erlebt hat.
Trotzdem war es nur ein kleines von vielen, vielen Highlights, mit denen ich die letzten beiden Wochenenden bombardiert wurde. Bei jedem Rollenspiel dieser Orga habe ich das Gefühl, das ganze Con ist ausschließlich für mich und um mich herum organisiert. Allein, ich habe den Verdacht, das geht anderen Spielern genauso.
Also, tausend Dank an die Halloween-Crew. Ihr seid die Besten!
P.S. Der Kotzknödel hatte glaube ich auch sehr viel Spaß.
P.P.S. Beim nächsten Con mache ich wieder Spieler, aber ich helfe mit aufbauen. Notfalls nehme ich Drogen, damit ich die ganzen Überraschungseffekte wieder vergesse. Ist viel besser, als eine Woche ohne meinen Mann leben zu müssen!

12 Juni 2009

Zeitvertreib

Kleine Kinder wollen ja beschäftigt werden. Dass das so früh anfängt, hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber immerhin ist unser Kleines (Arbeitstitel: Kotzknödel, bitte erinnert mich, dass ich das lösche, so bald es lesen kann) sehr einfallsreich und beschäftigt sich selbst. Und ich finde das so ungemein spaßig, dass ich fast immer total freiwillig mitmache. %-} Im Folgenden stelle ich euch einige seiner Lieblingsspiele vor.
Blasen-Trampolin
Auf Mamas Blase rumhüpfen, bis sie aufspringt und aufs Klo rennt. Frequenz: Alle 10 Min.
Gordischer Darm
Die interessantesten Spielzeuge sind bekanntlich die, die man aus irgendwas improvisieren kann, nicht die perfekt lebensechte Ritterburg oder die teure Puppe mit den 100 Designerkleidern. Wenn man also in unmittelbarer Nähe so viele wunderbare Bänder (aka Darm) rumhängen hat, warum dann nicht lustige Knoten reinmachen? Für Mama fühlt sich das so an, als trüge sie ein Korsett mit Taillenweite 10 cm. Frequenz: nach jeder Mahlzeit, manchmal auch vorher.
Nerven-Harfe
Man kann nie früh genug anfangen, ein Instrument zu lernen. Also frisch drauflos gezupft, Schüchternheit ist der Feind aller Kreativität. Mama ist dann auch immer ganz gerührt, manchmal weint sie, manchmal kann sie mitten in der Nacht vor Begeisterung kaum stillliegen, und manchmal haut sie sogar Papa, damit der auch richtig zuhört. Frequenz: Mehrmals täglich.
Börps-Knopf
So einfach wie genial: Man drückt einen Knopf, und Mama gibt lustige Geräusche von sich. Oft kriegt ihr Gesicht auch eine andere Farbe, und die anderen Leute lachen so lustig. Besonders spannend: Man kann die Lautstärke verändern, so dass Mama nie weiß, ob sie jemand gehört hat. Das beschämte 'Entschuldigung' hören aber meistens alle, woraufhin Mama wieder die Farbe wechselt und lange Erklärungen abgibt. Frequenz: Mindestens 10 Mal täglich.
Knock-Out
Ein anderer Knopf löst sofortige, bis zu zwei Stunden andauernde Schlafanfälle bei Mama aus. Ist nicht so aufregend. Frequenz deswegen: alle 2 bis 3 Tage, möglichst wenn Mama gerade einen dringenden Auftrag hat, der sie eigentlich bestimmt langweilt.
Kotzknödel
Das ist eigentlich kein Spiel, aber in den Zeiten zwischen den anderen Spielen soll Mama schließlich nicht vergessen, dass das Kleine da ist. Deswegen müssen alle greifbaren Hormone so oft wie möglich kräftig durcheinandergemixt, geschüttelt, gerührt und in großen Dosen im ganzen Körper verteilt werden. Das hat manchmal den Effekt von Börps-Knopf und Blasen-Trampolin gleichzeitig, bloß dass Mama dabei nicht sitzt, sondern kniet. Oft liegt sie aber auch einfach nur auf dem Bett und stöhnt, wahrscheinlich vor Genuss. Frequenz: Täglich, von morgens nach dem Aufstehen bis kurz vor Schlafenszeit.

Ihr seht, an Kreativität mangelt's dem Kleinen ganz und gar nicht. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was dem alles einfällt, wenn es mal 10 ist. Oder 15... Schluck...

10 Juni 2009

Zwei gehn rein, drei gehn raus

In den letzten Wochen hatten wir viel Gelegenheit, kreative Wege zu testen, wie man so eine Nachricht verkündet. Dieses Zitat aus Mad Max konnte ich dabei bisher leider nie anbringen, wo ich doch sogar drüber nachgedacht habe, unseren Blog so zu nennen.
Naja, vielleicht ist das etwas übertrieben, aber zumindest für einen einzelnen Eintrag reicht's.
Man stelle sich also Hamburg als große Donnerkuppel vor (obwohl es da tatsächlich eher selten gewittert und zum Glück auch weniger brutal zugeht). Wir zwei gehen rein - obwohl das ja eigentlich eher freiwillig war. Dann, ähm, vergeht viel Zeit, äh, fast genau wie im Film... Gelegentlich ringen wir auch ein bisschen miteinander, natürlich nicht so wie Mel Gibson mit seinem Gegner, sondern so, wie man das als braves Ehepaar macht, wenn das Licht aus ist und nix im Fernsehen kommt. Und als wir die Kuppel schließlich verlassen, sind wir, in Abwandlung des Zitats, nicht mehr zu zweit, sondern zu dritt.
Ok, ich seh schon, die Analogie hinkt auf allen Beinen.
Davon hat unser Kleines, das tatsächlich in einer der letzten Nächte in Hamburg gezeugt worden sein muss, glücklicherweise (oder enttäuschenderweise) genau zwei. Auch Arme sind in normaler Anzahl vorhanden, ebenso Herz, Magen und ein noch sehr hohl aussehendes Hirn (kommt wohl nach der Mutter).
Über den Charakter lässt sich noch nicht so viel sagen, außer, dass es wohl der geborene Spielleiter wird, weil es jetzt schon sehr viel Spaß daran hat, anderer Leute Leben zu bestimmen, z.B. durch den gezielten Einsatz von Übelkeit und Heißhunger. Momentan muss ich alle zwei Minuten neu auswürfeln, worauf ich gerade Lust habe. Bei der Übelkeit habe ich den Eindruck, dass da manchmal etwas Spielleiterwillkür herrscht, oder aber ich habe einfach die Regel noch nicht ganz verstanden, wovon mir schlecht wird und wovon nicht. Immerhin bleibt es so spannend.
Überhaupt ist das alles mindestens so aufregend wie Zug-/Autoverfolgungsjagden durch die Wüste und Sandstürme und Schicksalsräder und blutige Zweikämpfe, und deswegen passt das Filmzitat eben doch. Beschließe ich hiermit. Willkürlich.
Und ich glaub, jetzt ist mir schlecht. Oder will ich doch lieber ein Honigbrot mit Essiggurke...?

02 Juni 2009

Dankeschön!

Danke euch allen, für die vielen lieben Geburtstagswünsche, für die Geschenke, fürs Mitfiebern und Daumendrücken...
Und danke, Kodama, dafür, dass du nicht zur Tür raus oder vom Dach gefallen bist, sondern nur das getan hast, was Katzen am allerbesten können: sich verstecken. Im Keller in einem alten Küchenunterschrank. Und dass du auch das getan hast, was Katzen am zweitbesten können: fressen. Und zwar das von uns vorsorglich im Keller aufgestellte Futter. Sonst hätten wir dich da sicher nicht nochmal so intensiv gesucht.
Vielleicht war das die Lektion: Wenn du dich immer nur versteckst, so dass alle gewöhnt sind, dich nicht zu sehen, dann wird keiner nach dir suchen, wenn du verloren gehst. (Denn sonst hätten wir ja schon am Sonntagabend alles abgesucht, statt erst am Montag.) In diesem Sinne gelobe ich, in Zukunft noch viel mehr öffentlich zu (fr)essen. Logisch, oder? :)

01 Juni 2009

Geburtstagswegnahme

Ich hoffe, das ist das richtige Gegenteil zu Geburtstagsgeschenk. Von letzteren habe ich gestern (beim Reinfeiern) wirklich viele tolle bekommen, und das schönste davon war, dass so viele liebe Leute da waren. Dass Da-Sein das schönste Geschenk überhaupt ist, ist wohl auch die Lektion, die ich daraus lernen sollte, dass Kodama gestern Abend beschlossen hat, spurlos zu verschwinden.
Allein, das war mir doch vorher schon immer völlig klar? Was bezweckst du, Katze?
Darf ich mir, trotz allem, noch was zum Geburtstag wünschen?
Ist nicht aufwendig, auch nicht teuer.
Bitte, komm einfach nur wieder.