30 Juli 2008

Wassermelonenball

Einmal, als ich noch recht klein war, und wieder mal auf Familienurlaub in Kroatien, sind meine Cousins auf die lustige Idee gekommen, mit mir Wasserball zu spielen, und dazu eine große Wassermelone zu verwenden. Die Dinger schwimmen besser als man erwarten sollte. Dafür haben sie die interessante Eigenschaft, wenn sie geworfen, aber nicht gefangen werden, gemächlich bis ganz auf den Meeresgrund zu sinken, bevor sie - ebenso langsam - wieder zur Oberfläche steigen.
Genau so fühle ich mich gerade.
Irgendwer oder irgendwas gibt mir einen Schubs, ich hüpfe durch die Luft, schlage auf der Wasseroberfläche auf, und statt kurz unterzutauchen und dann weiterzuschwimmen, sinke ich, bis es nicht mehr tiefer geht. Danach wieder hochzukommen dauert unverhältnismäßig lange, und wenn ich die Oberfläche erreiche, habe ich gerade genug Schwung drauf, sie zu durchbrechen und nicht gleich wieder zu sinken - wenn mich nicht wieder jemand schubst. Und das Tanja-Kind schwimmt daneben, schaut zu und fragt sich völlig entgeistert, was bloß in dieser Melone vor sich geht...

7 Kommentare:

Britta hat gesagt…

Ich würd dich jetzt erhlich sehr gern in den Arm nehmen!!!

Anonym hat gesagt…

Kopf hoch, Leo!
Ich kann nur erahnen, was du so durchmachst. Aber es gibt Lichtblicke. Und indirekt versuchen wir ja auch, dir Lichtblicke zu geben. Ich sage nur Hochzeit, Halloween 2009...
Aber wenn irgendwie möglich, nimm dir den Urlaub, den du so dringend brauchst. Und versuche dann, auch wirklich NICHT zu arbeiten. Auch wenn es schwer ist.

Birgit hat gesagt…

Oh ja, diese Gefühl des immer tiefer Sinkens kenne ich gerade auch zu gut. Ich wünsche dir sehr, daß ganz bald wieder Auftrieb in dein Leben kommt - oder auch fester Boden, der das Sinken gar nicht erst zuläßt.

Viele liebe besorgte Grüße!
Birgit

Leo und Tanja hat gesagt…

Danke für eure lieben Kommentare. Der Eintrag ist übrigens von Tanja (das danebenschwimmende Tanja-Kind symbolisiert sozusagen ein altes, 'normaleres' Selbst von mir).
Ich fürchte, ich bin einfach noch nicht stabil genug für die wirkliche Welt; leider lässt es sich nicht vermeiden, dass ich mich täglich mit selbiger auseinandersetzen muss.
Was mir der Münchenbesuch aber immerhin gebracht hat, ist die Erkenntnis, dass nicht alles Übel dieser Welt mit Leos Arbeit zusammenhängt, und dass mir viele Sachen unabhängig davon viel zu nahe gehen. Was die Konsequenz daraus ist, weiß ich noch nicht so genau. Was ich weiß, ist dass es mir besser geht, wenn Leo bei mir ist. Und das ist doch schon mal viel wert. :)

Anonym hat gesagt…

Liebe Tanja,

es war wirklich schön Dich hier in Minga zu haben. Und ich denke, es war auf jeden Fall gut für Dich, eine kleine Auszeit zu nehmen, um Deine Gedanken zu ordnen. Natürlich ist das bei all dem Freizeit-Gezerre ("Ich will die Tanja - nein, ich!") nicht ganz leicht. Aber ein wenig Sehnsucht nach dem anderen haben tut der Partnerschaft ja auch gut. Ich hoffe nur, dass der Slow-Motion-Modus nicht anhält und Du bald wieder in real time lebst.

Alles Liebe,
Markus

naiko hat gesagt…

liebe tanja,
ich glaube, es gibt nur einen faktor, der dir letztlich helfen wird, und das ist die zeit. die zeit wird sicher eine veränderung der situation mit sich bringen. und sie wird auch dir dabei helfen, noch besser zu "verheilen" und stabiler zu werden. das wirst du bestimmt! und dass leos gegenwart dir gut tut, das ist doch eine wunderschöne feststellung! denn dann steht wenigstens nichts zwischen euch, was wirklich mit euch zu tun hat. wenn du verstehst,was ich meine.

das "melonengefühl",das du beschreibst, versuche ich gerade in beziehung zu setzen mit einem "alles-dreht-sich"-gefühl,was meine welt regelmäßig aufwühlt. gemeinsame haben beide sicher das gefühl des nichts-tun-könnens. man wartet letztlich ab, bis es wieder besser geht. und diese phasen, die danach, werden auch bei dir sicher irgendwann wieder länger. hab geduld mit dir und gibt dir zeit, auch wenn das schwer ist. und wenn du "unter wasser" jemanden zum reden brauchst, dann ruf mich an!
liebe grüße
deinen n.

Anonym hat gesagt…

Öh, hm, ja *schäm* Erster Antwortkommentar und gleich voll daneben gegriffen. Aber für dich gilt das ja auch mit den Lichtblicken. Und wenn du/ihr wollt: Kajak fahren!! :-)