29 März 2007

Wie in der Arbeit

Wie einigen bekannt, planen Tanja und ich gemeinsam mit anderen zur Zeit an einem Con. Dafür müssen auch viele Rollen geschrieben werden, was Tanja auch sehr fleissig macht (während ich in der Regel frühzeitig in Tiefschlaf verfalle).
Diese Rollen stecken natürlich voller Intrigen und geplanter/ausgeführter Verbrechen.

Trotzdem ist es komisch für mich, wenn ich Abends nachhause komme, da - wie bei mir in der Arbeit - der PC-Monitor mit lauter Klebezetteln bedeckt ist.
Das allein ist natürlich nicht absonderlich, es werden wohl viele Monitore dieser Welt beklebzettelt sein. Aber die thematische Übereinstimmung ist ein bißchen befremdlich:
Meine Zettel tragen z.B. Notizen wie "Herr XY - wegen Toxikologie nachfragen" oder "Gift-Gutachten nicht vergessen" oder "Sektionsdiagnose an Polizei faxen" oder auch nur ganz schlicht "Stumpfe Gewalt / Polytrauma".
Und zuhause heißt es zur Zeit "Junker XY - vergiftet!" oder "Mordanschlag Baron YZ nicht vergessen" oder "Verräterbrief für Büttel verfassen".

Manchmal - aber nur manchmal - glaube ich, dass mein Hobby und meine Arbeit eine zu große Schnittmenge haben. Mit Betonung auf Schnitt...



Die Baileys-Schoko-Vergiftung

Es ist Mittwoch abend und der übliche 12-Stunden-Tag liegt hinter Leo. Nach einem köstlichem und liebevoll zubereitetem Abendessen bekommt er Lust auf was Süßes und durchstöbert die Küche. Leider eine magere Ausbeute: Ein paar Jellybeans, ein paar eklige Kaffeepralinen und ein 100 Jahre altes Hanuta. Hm. Und eine in Cellophan eingepackte, ca. 2 cm durchmessende relativ feste Kugel aus gering porösem hellbraunem Material, durchsetzt mit kleinen Schokostückchen. Daran ein Zettel mit der Aufschrift Baileys-Schoko.

Naja, Baileys ist ja nicht so mein Fall, aber probieren kann man ja mal. Oder?
Ich meine, was soll, sagen wir zum Beispiel, ein nicht als solcher gekenzeichneter Schokobadezusatz in der Schublade der Küchenanrichte suchen? Genau. Gar nix.
Hat er aber trotzedem.

Der Gedanke, dass da was nicht stimmt mit dem Schoko-Baileys-Geschmack, wurde neben dem seifigen Aroma schnell durch eine gewisse Schaumentwicklung untermauert.

Für einen Moment wollte ich das Ding sogar aus reinem Trotz essen (ich esse immerhin viel seltsames Zeugs), aber wenn 2 Kubikzentimeter ungefähr 2 Kubikmeter Schaum produzieren (so fühlte es sich zumindest an), entschied ich mich doch dagegen.

Tanja immerhin hatte was zum Lachen.
Weshalb ich bald ihr Honig-Shampoo durch Honig ersetzen werde. Ohne Shampoo.

24 März 2007

Bebi-Bilder

Und schon wieder ein neuer Eintrag. Ich glaube, ich bin zur Zeit hyperaktiv.
Eigentlich will ich ja nur eine neue Blogger-Funktion testen. Deswegen habe ich ein paar Fotos von unseren verfrorenen Bebis hochgeladen:

Bebis

23 März 2007

Tanja in Pink

Und weil's grad so schön ist: hier kommt endlich ein Foto von meinen pink-gefärbten Haaren.
Ok, ich geb's zu: mit dem roten Tuch im Hintergrund und dem roten Oberteil geht das Pink etwas unter.
Aber auf der Farbtube stand Pink drauf, ich hab's gesehen!

Literaturclub

And now to something completely different: Einigen von euch habe ich sicher schon mal von meinem Literaturclub erzählt. Für die anderen: wir sind fünf Mädels, die sich regelmäßig ca. einmal im Monat treffen, uns auf ein Buch einigen, das dann alle lesen. Und beim nächsten Treffen wird das Buch 'besprochen' und ein neues ausgewählt. Das ist super-spannend, weil
a) die Mädels alle nett und lustig sind und wir ausserdem bei diesen Gelegenheiten immer fein essen gehen
b) man so dazu kommt, Sachen zu lesen, die man sonst nie lesen würde
c) es echt interessant ist zu hören, wie andere Leute über das denken, was man gelesen hat.
Mittlerweile machen wir das seit drei Jahren und haben tausende von Büchern gelesen.
Um die ganze Welt an unserer maßgeblichen Meinung über das Gelesene teilhaben zu lassen, haben wir jetzt ein Blog gebastelt, in dem wir aufschreiben, was wir lesen und wie's war.
Wen's interessiert: www.club-lit.blogspot.com

Be nice to everyone

Da haben wir's! Konditionierung von frühester Kindheit an! Sogar in Irland! Eine Weltverschwörung!! (Danke an meinen Bruder für das Bild.)
Ihr ahnt es schon: ich muss nochmal was zu meinem Knatschigkeits-Eintrag schreiben. Danke nochmal für euer Feedback, das hat mir geholfen, die Sache mit dem immer nett lächeln von allen möglichen Seiten zu überdenken.
Ich mag mein Lächeln. Ich lächle gern und viel und fühle mich gut dabei. Ich werd's auf keinen Fall unterdrücken, wenn mir nach Lächeln ist. Was ich nur unbedingt sein lassen muss, ist lächeln, wenn ich mich gar nicht danach fühle. Und dieser Reflex sitzt leider sehr tief.
Ich glaube, das kommt daher, dass ich einfach versuche, in jeder Hinsicht perfekt zu sein. Jemand der rumknatscht, fällt anderen auf die Nerven und hat seine eigenen Gefühle nicht im Griff. Jemand der lächelt, hat die volle Kontrolle und ist damit unangreifbar.
Klingt schrecklich, wenn man das so hinschreibt. Aber ich fürchte, das ist tatsächlich meine Hauptmotivation, nett zu sein: wenn ich immer nett bin, haben mich alle lieb, und keiner tut mir was. Wenn ich zeige, dass es mir schlecht geht, zeige ich Schwäche, und wer weiß, was die anderen dann mit mir machen.
Hm.
Ganz am Anfang dieses Tagebuchs, als es noch gar kein richtiger Blog sondern nur eine Website mit unregelmäßigen Einträgen auf malekin.de war, habe ich mal geschrieben, wie seltsam es sich anfühlt, Tagebuch nicht mehr für sich selbst, sondern für die Öffentlichkeit zu schreiben, und dass man ganz andere Dinge schreibt, wenn man weiß, jemand liest mit. Mittlerweile schreibe ich hier Sachen, die mir in meinem privaten Tagebuch gar nicht einfallen würden. Und schon wieder habe ich das Bedürfnis, mich für diesen euch aufgedrängten Seelenstriptease zu entschuldigen. Ich werd's nicht tun. Ist 'ne gute Übung für mich, und wem's zu viel wird, der lese nicht mehr mit. Statt dessen tu ich jetzt was anderes, wonach mir grade ist: :-)))))

19 März 2007

Winter!

In Irland ist der Winter ausgebrochen.
In Hamburg auch. Gestern abend kurz vor 11h, als Leo gerade zu einem Einsatz aufbrach (merkt ihr, wie subtil ich mich im Nebensatz beschwere?), fielen dicke, nasse, matschige Flocken vom Himmel. Später in der Nacht hat's auch noch gehagelt, aber wie immer ist nix weißes am Boden liegengeblieben. Da ich nach wie vor meine Erkältung kultiviere, war ich seither noch nicht draußen. Werde euch aber spätestens morgen über den Zustand der bereits voll erblühten Osterglocken und Krokusse (Kroki? Krokeen?) berichten können.
Ich bin jetzt versucht zu schreiben, dass ich das ja schon im Januar vorausgesagt habe, aber ich glaube, Besserwisserei gehört nicht zum Knatschig-Sein dazu, also lass ich's lieber.
Jedenfalls - und da werden uns jetzt alle Münchner auslachen - denken wir schon drüber nach, die Heizung wieder zu aktivieren, die wir eigentlich schon vor ein oder zwei Wochen komplett ausgeschaltet hatten.
Aber eine gute Nachricht gibt's auch noch: wir haben uns für eine Location für die Hochzeitsfeier entschieden. D.h. wir können in die nächste Phase der Planung gehen. Sobald ich diese blöde Erkältung aus meinem Kopf rausbekomme. Von der ich übrigens den Verdacht habe, dass ich sie mir in München bei jemand ganz bestimmtem geholt habe - ich hoffe, euch da unten geht's mittlerweile wieder besser.
So, und bevor ich jetzt noch mehr unzusammenhängenden Blödsinn schreibe, hör ich auf. Nur noch eins: danke für eure lieben Kommentare!

16 März 2007

Bitte recht unfreundlich

Woher kommt eigentlich dieser Spruch? "Bitte recht freundlich", mein ich. Ich muss an einen ältlichen Fotografen für Passfotos aus den fünfzigern denken, der sowas zu seinen zu fotografierenden Kunden sagt, die daraufhin ihre Mundwinkel exakt 1,3 mm nach oben bewegen und dabei immens förmlich und alles andere als freundlich aussehen. Andere etymologisch inspirierte Theorien bitte per Kommentar an mich. :)
Aber da kommen wir auch schon genau zum Problem. Neulich war ich mal wieder bei meinem Psychiater (dem neuen, netten). Der guckte mich kurz an und meinte trocken "Sie lächeln auch immer nur freundlich, oder?", und klang dabei irgendwie gar nicht begeistert. Das habe ich mir natürlich gleich zu Herzen genommen (auch so 'ne Krankheit!), und drüber nachgedacht, ob es mir nicht eigentlich auch mal gut tun würde, sor richtig öffentlich und offiziell schlecht drauf zu sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob und wie das funktioniert, aber ich versuch's einfach mal: ab heute beanspruche ich das Recht für mich, knatschig zu sein.
Zum Üben habe ich gleich Gelegenheit, weil ich mir eine kleine Grippe eingefangen habe, d.h. ich kann eh nur zu Hause rumhängen, meine Erkältung zelebrieren, und Leo vollknatschen. Gewonnen habe ich das Spiel, wenn ich entweder kein schlechtes Gewissen oder keine Freunde mehr habe.
Ich bitte um Geduld, und um ehrliche Kritik, falls ich zu einem von euch zu nett sein sollte. :) Ähm. >:-)

09 März 2007

Online leben - Fluch und Segen

Das hört sich jetzt an wie einer dieser klassischen Aufsätze, die man in der Schule schreiben musste. Was gar nicht so unpassend ist, denn ich fühle mich in letzter Zeit öfters unfreiwillig in die Vergangenheit zurückversetzt. Daran ist meine Online-Existens schuld. Nicht so sehr dieser Blog hier, den scheinen wirklich nur Leute zu besuchen, die wir mögen. Aber meine Mitgliedschaft in einem Online-Kontaktnetzwerk bringt mich neuerdings immer wieder in Kontakt mit Leuten, die ich längst selig vergessen hatte...
Neulich schrieb mich jemand an, der mal zusammen mit mir ein Praktikum in Japan gemacht hatte. Er war dünn, blond und BWLer, und laut eigener Aussage Japan-Fan, weil die Frauen da so leicht rumzukriegen sind, wenn man helle Haare hat, und außerdem nicht widersprechen.
Leute, die mit mir studiert haben, werden sich an einen ähnlichen Typen erinnern, auch BWLer, nur (aus dem selben Grund) blond gefärbt. Jedenfalls hat mein Mitpraktikant inzwischen geheiratet, eine Japanerin natürlich. Blond ist er nicht mehr, mangels Haaren. Dafür hat er umso mehr Körperumfang zugelegt. Ich weiß all das, weil er mir ungefragt ein Hochzeitsfoto geschickt hat.
Und gestern schrieb mir dann jemand, der mal ein paar Wochen in der selben Firma gearbeitet hat wie ich (noch in München). Das war einer dieser importierten Greencard-Informatiker, aus dem Senegal glaub ich. Da muss ich jetzt sehr vorsichtig sein, was ich schreibe, weil viele Probleme meiner Meinung nach auf kulturellen Unterschieden beruht haben. Leider haben sich das weder meine Kollegen noch ich bewußt gemacht. Sie haben ihn gehaßt, weil er scheinbar nicht arbeiten wollte, und ich habe seine Anrufe bei mir zu hause irgendwann mit der Behauptung unterbunden, ich sei verheiratet.
Ich werde gemein sein, auf keine dieser Kontaktaufnahmen antworten und hoffen, dass nicht noch mehr Zombies aus der Vergangenheit auftauchen...

Von Fahrkarten, Zahnbürsten und Erdbeersenf

Eigentlich ist das komplett die falsche Reihenfolge. Also besser von vorne:
Leos Eltern waren letztes Wochenende zu Besuch, mit dem Tchibo-Ticket per Zug angereist. Wir hatten ein sehr nettes Wochenende, an dem wir mal wieder viel mehr von Hamburg gesehen haben als sonst in einem halben Jahr. Das hamburger Wetter hat sich von seiner besten Seite, oder vielmehr von allen Seiten präsentiert, Regen, Wolken, Sonne, kalt, warm, das ganze Spektrum, schließlich will man den Gästen was bieten. Wir haben uns nicht abschrecken lassen und sind ganz viel durch die Gegend marschiert. Zum Schluß waren wir noch shoppen, was Leos Vater total tapfer durchgehalten hat. Leo mußte arbeiten. Fragt sich wessen Schicksal das schlimmere war.
Jedenfalls habe ich in einem Teeladen an der Mö verschiedene seltsame Senfsorten entdeckt, und beim Erdbeersenf konnte ich mich einfach nicht zurückhalten. Schmeckt köstlich, auch wenn ein kleiner, zivilisierter Teil des Gehirns dauernd schreit: "Passt nicht! Passt nicht zusammen!"
Einen großen Teil unserer Zeit haben wir auch damit verbracht, eine elektrische Zahnbürste zu suchen. Leos Mutter hatte uns nämlich eine zu Weihnachten geschenkt. Nur wußten wir beide nichts davon, das Ding ist nie bei uns angekommen und tauchte auch nicht auf, als wir die Wohnung auf den Kopf stellten. Nach wie vor ist allen beteiligten Parteien völlig schleierhaft, wo diese Zahnbürste abgeblieben sein könnte. Jetzt müssen wir halt weiter von Hand putzen, bis wir die Katzen zu Zahnbürstensuchhunden ausgebildet haben.
Und schwupps, schon war das verlängerte Wochenende wieder um und die beiden stiegen in den Zug zurück. Aber offenbar hat's ihnen auch gut bei uns gefallen, denn schon eine Stunde später waren sie wieder da. Allerdings hauptsächlich, weil Peter sein Sakko vergessen hatte. Und da waren die Fahrkarten drin...

02 März 2007

Wer hat's erfunden!?

Eine der Katzen sitzt auf dem Fensterbrett und nimmt plötzlich Lauerstellung an. Ohren nach vorne, große Augen, leicht geduckt - da muss etwas beuteartiges draußen sein.
Die andere Katze bemerkt das, springt ebenfalls aufs Fensterbrett. Die scheinbare Beute ist längst weg, abgesehen davon, dass so eine Taube eh zu groß ist und wahrscheinlich gar nicht schmeckt. Trotzdem nimmt die zweite Katze dieselbe Haltung ein. Auch wenn man die Beute nicht sieht, muss man sie ja nicht verschrecken. Das wiederum bemerkt die erste Katze, die gerade ihren Posten verlassen wollte. Die andere muss was gesehen haben! Also bleibt sie in ihrer Haltung, sicher wird die Beute gleich wieder auftauchen. Unbeweglich, unverrückbar sitzen sie da. Und schon haben wir es, eine der größten Erfindungen der Menschheitsgeschichte, entdeckt von der Krone der Schöpfung (=Katzen), verwirklicht auf einem banalen Hamburger Fensterbrett: ein Perpetuum Immobile!