16 Februar 2011

Charmeur

Beim Mittagessen. Es gibt Reisomelette. Lenny isst brav die Hälfte seiner Portion auf. Dann hört er irgendein Geräusch, das ihn erschreckt. (Flugzeuge, vor dem Haus vorbeifahrende Schulbusse u.ä. zählen zur Zeit in diese Kategorie.) Also muss auf Mamas Schoß weitergegessen werden. Dummerweise hat man von dort aus über Mamas Schulter hinweg einen wunderbaren Blick auf den Obstkorb mit den Bananen (=die einzige Nahrung, die das Spaghettimonster tatsächlich ausschließlich für Lennys vorgesehen hat). Zum Glück ist Mama schon verständig genug, um eindeutige "Äh, äh"s, gepaart mit deuten und zappeln, richtig zu interpretieren.
Die Kommunikation per "Äh, äh" funktioniert übrigens in etwa so:


Aber es ist ja immer noch die Hälfte vom Reis da, und einen Banane gab's schon zum Frühstück. Also bleibe ich hart und schüttle den Kopf. "Erst den Reis aufessen, Banane gibt's jetzt nicht."
Lenny reißt seinen Blick kurz von den Bananen los, wendet sich mir zu, schmiegt sich an mich, drückt mir zärtlich seine Lippen auf den Mund und guckt mich dann erwartungsvoll an. "Äh, äh?"
Wer soll denn da noch konsequent sein?!

P.S. Ich möchte betonen, dass ich erst noch fünf Löffel Reis in das Kind reingestopft habe, bevor ich ihn dann zwar nicht mit Bananen, aber dafür mit Kuchen auf der Geburtstagsfeier seines Cousins verwöhnt habe.

2 Kommentare:

Anke hat gesagt…

Brav. Besser das Kind den Bananen entwöhnen und es sanft zum Kuchen hinbringen.
Er muss schliesslich später in unserer unnachgiebigen GEsellschaft überleben. Und dabei hilft Kuchen besser als Bananen.
Hab ich erst heute im Büro wieder festgestellt.

naiko hat gesagt…

ich find das zumindest semi-konsequent... und jeder übt doch, bevor er meister ist ;-)