07 April 2008

Whuuiiiiiiiiiiiiiiieeeeee - Halbtagsschwindel

Die Überschrift sagt eigentlich schon alles darüber, wie's mir grade geht. Sprachverwirrt (Mischung aus dt. hui und engl. whee), leicht überdreht, völlig rational und klar, und vor allem schwindelig. Genauer gesagt ist mir meistens einen halben Tag lang schwindelig - so richtig scheußlich, als ob man gleich umfällt, nicht so lustig, wie wenn man was getrunken hat - bevor die halbe Dosis der Tabletten, die ich noch nehme, wieder wirkt und mich rein gleichgewichtstechnisch stabilisiert. Das ganze fühlt sich an, als stünde ich unter einer großen Glocke, auf die jemand in unregelmäßigen schwungvoll mit einem großen Hammer draufhaut.
Emotional spüre ich bis jetzt nicht viele Auswirkungen, und wenn dann eher positive: meine Stimmung euphorisch zu nennen, wäre zu viel, aber manchmal - häufig - ist sie durchwegs positiv. Besser als durchschnittlich. (Ihr seht, ich habe in der Klinik brav meine Lektion gelernt: Nicht einfach sagen 'Es geht mir gut', weil das jeder immer sagt, und es alles von super bis bescheiden heißen kann. ;))
Außerdem bin ich sehr motiviert was zu arbeiten. Da kam mir letzte Woche der Anruf von einer Übersetzungsagentur ganz recht, die eine furchtbar dringende Übersetzung Japanisch - Deutsch zu vergeben hatten. Voller Begeisterung nannte ich einen hohen Preis (gestiegenes unternehmerisches Selbstbewusstsein + schlecht lesbarer Text), und versprach, dass der Termin kein Problem war. Dummerweise wollten die einen Preis für den Quelltext (nicht wie in D üblich den Zieltext). D.h. ich musste meine Preise irgendwie umrechnen. Und das schnell, sie hatten's ja eilig. Jetzt hoffe ich ganz stark, dass ich die Herstellerfirma der Tabletten dazu bringen kann, mir die Differenz zu zahlen, um die ich mich zu meinen Ungunsten verrechnet habe (ca. Faktor 3).
Nachdem mir das bewusst geworden war, war ich einigermaßen missgestimmt. Was mir allerdings wirklich die Laune verdarb, war die Erkenntnis, dass ich mich auch um einen Tag vertan hatte. D.h. ich hatte nicht zwei, sondern nur einen Tag Zeit.
Ich erinnere mich, dass ich in der Grundschule Schwierigkeiten mit den Wochentagen hatte, aber das ist ungefähr 50 Jahre her. (Hab ich mich jetzt wieder verrechnet?).
Trotzdem, ich habe die Übersetzung überpünktlich abgeliefert, großes Lob (und wenig Geld) von der Agentur kassiert, Folgeaufträge in Aussicht, und übers Wochenende auch noch so ziemlich jeden Kampf gegen unseren neuen Computer gewonnen.
Also, erste Zwischenbilanz: positiv!
Weitere Berichte aus der Schwindel-Käseglocke folgen.

1 Kommentar:

naiko hat gesagt…

hey, das ist gruselig, wie kann man unter den umständen noch dermaßen leistungsfähig sein? ich will auch!!! ok, neine, ich will NICHT unter die käse-glocke... aber unter widrigen umständen noch so viel auf die reihe kriegen! hut ab!

übrigens hab ich festgestellt,dass zwei drittel meiner emails von schülern sind, die irgendwas abgeben wollen, oder arbeitsaufträge wollen, oder mitteilen wollen, dass sie einen auftrag erledigt haben, usw.

das ist spooky. vermutlich lande ich deshalb demnächst auch unter irgendeiner glocke, oder? nicht?

heute habe ich vom pferd aus sms geschrieben. bei wind und klappernden wänden, was das pferd nicht so toll fand. ist das ein selbstmord-attentat auch mich selbst? glocke?

also, ich bin besorgt. und diesmal nicht um tanja, was ich also gutes zeichen verbuche (ok?), und jetzt geh ich mal spazieren, vielleicht wird der zustand dann wieder normaler...

verwirrt.
aber sehr erfreut, dass es dir trotz käse doch nicht allzu grauenvoll zu gehen scheint. ich wünsche dir, das bleibt so.

p.s. nebenan klingeln zwei telefone gleichzeitig...

noch wirrer.
n.