06 Juli 2010

Die Party ist vorbei

Hatte gerade Besuch vom Tierarzt - einem der wenigen Katzendiabetesspezialisten überhaupt. Er und seine Assistentin waren über zwei Stunden hier, haben mir erklärt, was ich mit Kodama alles machen muss, sie abgetastet und gepiekst und mir generell eine Lehrstunde in Sachen Diabetes verpasst.
Fazit (neben einer horrend hohen Rechnung, der weitere ähnliche folgen werden): Wir müssen ihr alle 4 Stunden Blut abnehmen (nachts reicht ein 8h-Abstand) und ihr dann eine entsprechende Insulin-Dosis verabreichen. Alle zwei Tage müssen wir mehr Blut aus dem Ohr rausquetschen, um die Ketone zu testen. Damit fallen einige Freiheiten flach, die mit Kind noch ohne Probleme möglich waren, z.B. Rollenspielen bei jemand anderem, oder kombinierte Ausflüge wie Frühstücken gehen und dann einkaufen. Von Wochenendtrips oder gar Urlaub will ich gar nicht reden. Wie lange das so gehen soll, hatte ich nach über zwei Stunden Vortrag nicht mehr den Kopf frei, den Arzt zu fragen. Aber macht nix, ich muss ihn ja erstmal täglich alle vier Stunden anrufen, bis wir die passende Insulindosis gefunden haben. Da ergibt sich sicherlich die Gelegenheit zum Fragen.
Bis dahin habe ich mit folgendem Spielzeug meinen Spaß, während die Katze aus Protest und Stress unser Schlafzimmer vollkotzt und -pieselt:

8 Kommentare:

naiko hat gesagt…

das klingt ja ziemlich unlustig.
ich möchte nicht ketzerisch erscheinen und du weißt, kodama ist diejenige von den beiden, die ich besonders gern mag - aber ist das wirklich gut für die katze?
was passiert denn, wenn man ihr kein insulin gibt? ich meine, natürlich ist mir bewusst, dass sie das nicht überleben wird, aber ist das ein schlimmer tod?

ich schreibe das nicht wegen der einschränkungen, die auf euch zukommen. ich habe schließlich mal ein kaninchen wochenlang gepflegt, das war auch nicht gerade party-freizeit-tauglich. es geht mir allein darum, wie es der katze damit geht. gewöhnt sie sich erfahrungsgemäß an solche prozeduren?

ich fühle mit dir in solch eienr situation als "langzeit-tierhalter".
euch allen beiden alles gute!

Britta hat gesagt…

Oh nein, ihr armen und damit meine ich euch alle 5! Ich kann leider keinen Rat geben, ich möchte mir nicht einmal vorstellen in der Situation zu sein.
Wenn ich irgendwie helfen kann, sagts.

Leo und Tanja hat gesagt…

@Naiko: Ist nicht so, dass ich da auch schon drüber nachgedacht habe. Abwägung: Langes Leben voller Stress gegen kürzeres Leben mit weniger Stress aber Langzeitfolgen. Allerdings besteht laut Tierarzt doch eine relativ hohe Chance, dass der Diabetes auf Dauer wieder verschwindet (das geht bei Katzen wohl) - wenn man das Insulin richtig dosiert. Und das geht nur mit dieser frickeligen Testerei. Und das möcht ich halt erst noch probieren, bevor ich aufgeb. Laut Internet gewöhnen sich die meisten Katzen dran. Mal sehen...
@Britta: Dankeschön! Von Ferne kann man wirklich nicht viel tun, aber ein netter Blog-Kommentar hilft meiner Stimmung in jedem Fall auf die Sprünge. :)

Tine hat gesagt…

Mann, mann...Es gibt sicher bessere Beschäftigungen im Alltag... Ich drück euch die Daumen, daß die diabetes wiweder verschwindet, alle entstreßt sind und jeder Freude an Kodama hat :)

naiko hat gesagt…

dass es besser werden kann, ist defintiv das einzig wahre argument, finde ich, sich und der katze (oder umgekehrt) solch ein prozedur anzutun! und wenn sich die katzen auch noch dran gewöhnen können, dann noch mehr! Ich bin wirklich froh,das zu hören und drücke euch ganz arg die daumen, dass es gut geht und ihr alle bald wieder zu einem normaleren leben zurück kehren könnt. der erste gedanke ist nämlich nun wirklich nicht mein liebster - ich weiß schließlich, wie sehr man an seinen tieren hängt. :-)

Anke hat gesagt…

Omeiomei, das arme Kätzle!
Hoffentlich kriegt sie das diabetes ganz ganz schnell wieder weg, oder zumindest die Alle-4-Stunden-Prozedur... *seufz*

Bei Menschen kann diabetes übrigens auch wieder weggehen, genau wie Heuschnupfen wieder verschwinden kann. Das weiss nur fast niemand...

(gibt ja auch gewisse Lobbys, denen daran gelegen ist, dass die Menschen sich mit der Krankheit abfinden und weiter Medikamente kaufen; anstatt wieder gesund zu werden)

KErSTiN hat gesagt…

Die Chance auf Besserung rechtfertigt den Versuch natürlich. Die Kleine verlässt sich doch auch auf ihre Menschlein ;-)
Ihr kennt die Katze am besten und wisst auch, wann es nur Stress wäre. Leider kann man Tieren nur nicht so gut erklären, warum das alles gemacht wird :-( :-(
Das Gesicht des Kollegen hätte ich gern gesehen, der das Levemir verkauft hat. Wie? Für die Katze?

Ich habe so einen Patienten noch nicht gehabt, bisher nur Hunde mit Bluthochdruck ;-)

Toi toi toi!

Makkun hat gesagt…

Makkun, Zoli und Pimiko sind voller Verstaendnis und schicken alle Wuensche und gute Besserung.