29 Februar 2012

In Frieden fallen

(Gleich wird's ein bisschen kitschig, aber ich kann nichts dafür, mein Unterbewusstsein ist schuld.)
Träume vom Fallen sind für mich mit die allerschlimmsten, von der Sorte, wo man schweißgebadet aufwacht, oder schlimmer, kurz vor dem Fallen endlos am Abgrund balanciert und nicht aufwachen kann. Wenn es mir Träume vom Fallen schickt, will mein Unterbewusstsein mir wohl sehr eindrücklich etwas kommunizieren. (Dass es um mich fürchtet, weil ich irgendein zu großes Risiko eingehe? Dass ich verlassen werden könnte? Oder mich selbst im Stich lasse?)
Schon lange habe ich nicht mehr vom Fallen geträumt, aber neulich war es wieder soweit: Ich war mit Leo zusammen in einem sehr hohen Gebäude. Wir waren auf der Flucht, und wie in jedem schlechten Horrorfilm rannten wir nach oben. Auf dem Dach angekommen fanden wir einen Außenaufzug - einen baufälligen Käfig, der gerade außerhalb unserer Reichweite hing. Ich machte mich für einen Sprung über den Abgrund bereit, und das übliche Ich-werde-gleich-fallen-Ziehen im Bauch stellte sich ein. Aber was für eine Wahl hat man, wenn einen fiese Traum-Feinde verfolgen?
Da legte mir Leo den Arm um die Schulter, führte mich weg vom Aufzug an den Rand des Daches und sagte: "Wir kommen hier auch anders runter."
Er klang sehr entschlossen, so entschlossen, dass ich mir nicht sicher war, ob er einen Plan B hatte, oder ob er nur meinte, bevor die uns kriegen, springen wir lieber in den Tod.
Ich war erst skeptisch, dachte mir dann aber: Wenn es keinen Plan B gibt, sterbe ich eben in seinen Armen, und das ist ok.
Und wir sprangen, ohne Zögern und ohne jede Spur von Angst.
(Und ja, es gab einen Plan B, wir sind nicht gestorben, aber das war gar nicht mehr so wichtig.)

Ich könnte jetzt lange darüber spekulieren, was dieser Traum bedeutet, was mir mein Unterbewusstsein damit alles sagen will. Kontrolle abgeben, loslassen, Vertrauen und Vertrautheit, die Freiheit von Angst. Aber ich glaube, eigentlich will es mir nur eines mitteilen: Ich fühl mich gut.

Ungefähr so: Optimist

3 Kommentare:

Britta hat gesagt…

Wie schön.

Ich beneide dich ein wenig darum "nur" zu fallen, in meinen Träumen dieser Art verfolgen mich immer T-Rex, fressen Leute in meinem Umfeld und eine richtige Urangst wird wach.
Dabei mag ich Dinosaurier. Und obwohl man meinen könnte je älter ich werde um so mehr kann ich damit umgehen ist wird es komischerweise sogar immer schlimmer.

Ich wache also nicht nur gehetzt und gestresst auf, sondern auch zugleich traurig, da die Viecher meine Freunde gefressen haben.

Toll das du Leo sogar im Traum dabei hattest. Schöne weise war Jörn in meinem letzten Dino-Traum auch dabei und es war nicht schön, doch ich hatte es auch schon deutlich schlimmer erlebt.

Man sollte deutlich häufiger vom Partner träumen!

Anke hat gesagt…

Ahhh... wie schön, kann Britta nur zustimmen!

Vielleicht löst sich so Dein Albtraum auch auf. Du hast nun einmal einen "Ausweg" gehabt - vielleicht erinnerst du (oder Dein Unterbewusstsein) sich das nächste mal daran, und es wird wieder alles gut.

naiko hat gesagt…

ich träume nicht vom fallen - dafür aber auch nicht vom fliegen. leider. :-(
schöne musik! :-)