22 Oktober 2009

Mein Hirn, das unbekannte Wesen

Heute Nacht habe ich geträumt, ich wäre mitten in einen Schwarm Schmetterlinge geraten. Das meinte mein Unterbewusstsein aber nicht als Hinweis auf meine zarte, wunderschöne Seele oder so'n Kram, sondern als Warnsignal: Ich lag zu lange auf der falschen Seite, und da kann es in der Schwangerschaft passieren, dass eine Vene eingeklemmt wird und die Blutversorgung des Gehirns nicht mehr richtig funktioniert. Dies wiederum liegt nicht im Interesse aller Beteiligten (Hirn, Unterbewusstsein, Kind und Mutter) und erfordert zügige Notfallmaßnahmen, aka Umdrehen. Dazu muss ich in meinem Zustand aber mittlerweile halbwegs wach werden, weil meine überstrapazierten Bauchmuskeln es mir nicht mehr ermöglichen, mich einfach nur zu wenden, nein, ich muss mich aufsetzen, umdrehen und diverse Kissen und Decken in neue Positionen stopfen. Eine liebevolle Hebamme hat in einem schlauen Babybuch dazu geschrieben, es sei doch wundervoll, dass das Baby einen schon mal so rücksichtsvoll auf die Zeit nach seiner Geburt vorbereitet. Ich fürchte, sie hat das nicht mal so ironisch gemeint, wie das bei mir klingt.
Immerhin habe ich mittlerweile schon einige Übung im Schnell-Wieder-Einschlafen. Nur so kann ich mir erklären, dass ich diese Gleichgewichts-Schwindelig-Sache sofort in meinen nächsten Traum einbaute. Und versuchte, das Problem auf logische Weise zu lösen. Gleichgewicht, so dachte sich mein schlaues Hirn, hat doch was mit Schwerkraft zu tun. Könnte man dieses lästige Problem also aus der Welt schaffen, wenn man die Schwerkraft irgendwie verändert? Experimentierlustig baute ich in unser Universum daraufhin ein neues Sternensystem ein, auf dass sich die Verhältnisse hier ändern sollten, um es werdenden Müttern zu erleichtern, wenigstens vor der Geburt noch nachts durchzuschlafen. Das ganze natürlich von der Brücke eines coolen Raumschiffs aus, schließlich ist mein Hirn nicht doof und weiß auch im Schlaf, dass man nicht einfach so ins Weltall rausspazieren und neue Sterne basteln kann, sondern dazu schon die richtige Spezialausrüstung benötigt. Danach war alles gut und ich schlief tief und fest, bis der Wecker klingelte.
Irgendwo habe ich neulich gelesen, dass das Gehirn einer Schwangeren durchschnittlich um 4% kleiner ist als das einer Nichtschwangeren. Verschiedene Indizien lassen mich allerdings glauben, dass das ein Tippfehler war, und es in Wirklichkeit 40% sind. Und dass diese Vene eigentlich ständig eingeklemmt ist, so dass der klägliche Rest davon die meiste Zeit kaum mit Sauerstoff versorgt wird. Nur dass tagsüber keine Schmetterlinge da sind zum Warnen...

2 Kommentare:

naiko hat gesagt…

also ehrlich. wenn ich das alles hier so lesen... danm habe ich das gefühl, die vorstellungen, die ich mit 16 davon hatte, wie es wohl wäre, schwanger zu sein, waren SOOOO falsch doch nicht... na, normalerweise freue ich mich ja nicht so arg auf weihnachten, aber dir zuliebe sehne ich's diese jahr mal herbei... ok?

mib hat gesagt…

Da Männer doch eh nicht mit den Hirn denken solltest Du eigentlich in die Nähe von "Verstehen des Mannes an sich" kommen. :) Gell?